Nächtliches Inferno

Meine Lieben, wir haben am letzten Mittwochmorgen ja sooooooo ein Glück gehabt, dass keine Spur Wind war in jener Stunde…..In dieser Nacht. Sonst wäre die halbe Obergasse abgebrannt. Ich bin etwa um vier Uhr erwacht, weil es draussen so hell war, ein sonderbar starkes Licht, ins Orange. Der ganze Hang und Dürrs Haus war in dieses Licht getaucht. Ich sprang ans Fenster des oberen Zimmers und zuerst dachte ich es rausche ein Riesenbach mit Bollersteinen die Strasse runter…. Ich kannte dieses Geräusch in dieser Intensität nicht. Noch etwas klarer aufgewacht, rannte ich ans obere Küchenfenster und sah, dass der Stall von Müllers bereits im Vollbrand stand. Noch nie habe ich so ein grosses Feuer gesehen. Die Flammen loderten hoch in den Himmel hinauf.  10 Augustfeuer waren ein Dreck dagegen. Sofort weckte ich alle meine Freunde. Dann rannte ich los und versuchte das Auto vom Parkplatz wegzustellen. Es war schon sehr heiss, dort oben auf der Strasse, doch es gelang mir ohne Beule rückwärts hinunterzufahren, ich brauchte kein Licht. Ich stellte das Auto zur Sonnenhalde hoch. Da blieb es dann auch. Zurück beim Haus war die Feuerwehr noch immer nicht da…….. Dürrs hatten schon angerufen, sie wussten es bereits, da ein anderer Nachbar früh aufstand, um zur Arbeit zu gehen, die Situation einschätzte und mithalf, die zwei alten Leute im Haus zum Küchenfenster hinaus zu retten, auf der hinteren Seite des Wohnhauses. Der riesige Stall brannte lichterloh. Kommt die Feuerwehr bald? Fängt das Haus Christoffel auch noch Feuer? ………das nächste wäre unseres?  ……..Spannung…….Beginnen die Arven zu brennen? Einige Fragen und ein ziemlicher Schreck. Zur Sicherheit packten wir unsere Rucksäcke kurz mit dem Wichtigsten und stellten sie in Dürrs Garten. Endlich kam ein Feuerwehrauto, sie begannen mit einem Schlauch, Christoffels Haus zu decken. Wir in unserer Hilflosigkeit holten unsere Kesselspritze um unser Holz zu nässen, da die Luft voller Funken war. Es wurde immer heisser. Dann fing das Wohnhaus an zu brennen…………Unterdessen kamen mehr  Feuerwehrautos, Männer rannten zu den Hydranten, Schläuche wurden gelegt, endlich mehr Wasserstrahl. Mit nur einem war nichts auszurichten. Auf der Strasse wurde Wasser von einem Hydranten weiter unten abgezapft. Dann endlich kam das grosse Kranauto aus Davos, welches den grossen Kran ausfuhr, oben beim Brunnen und von oben noch Wasser spritzen konnte…..Die Hoffnung, dass sie es in den Griff kriegen würden wuchs etwas. Unterdessen wurde im Flammeninferno das schwarze Skelett dieses 400 jährigen Stalles sichtbar. Ein mächtiges Gebäude. Die Grossen Arven blieben tapfer, sie brannten noch nicht. Das ging ca. 2 Stunden…….dann war überall Rauch, Rauch……..die Polizei kam, Sondereinheit Brandursache aus Chur………und wir gingen nochmals ins Bett……….Etwa eine Stunde war nichts klar, dann sah man, dass sie es schaffen würden……

Christine Morgenthaler,  20. August 2016

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